Motorola Testbericht Testbericht - Motorola Backflip

Dieses Thema im Forum "Motorola Forum" wurde erstellt von cpt_wiba, 28. Juni 2011.

  1. cpt_wiba

    cpt_wiba Neues Mitglied

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    Testbericht Backflip

    Seit einigen Wochen darf ich ein Motorola Backflip mein Eigen nennen. Für den Kauf dieses Mobiltelefons gab es mehrere Gründe:

    a) ich brauchte ein neues Mobiltelefon, da ich mit dem Samsung S5230 in vielerlei Hinsicht unzufrieden war (letztendlich war es einfach nur Elektronikschrott)
    b) wollte ich ein Mobiltelefon mit einer Hardwaretastatur, da meine Wurstfinger mit dem Rumgetatsche auf dem Bildschirmchen mehr Rechtschreibfehler produzieren, als mir lieb ist
    c) wollte ich wieder ein Motorola-Mobile, da ich bisher mit den Geräten des Herstellers immer sehr zufrieden war.

    Eines möchte ich noch vorweg schicken: ich bin kein intensiver Mobile-Nutzer. Für mich reichen Telefonieren und SMS, vielleicht noch der eine oder andere Internetzugriff, weil ich schnell mal was nachschlagen möchte. Das ist mit ein Grund, warum Mobiltelefone bei mir mehrere Jahre Dienst schieben, bevor sie ersetzt werden. Mein altes V3 konnte letztendlich keine MMS mehr empfangen oder versenden, trotz aktueller Firmware, weshalb ich zu dem billigen Samsung gegriffen habe.
    Mehr als 100 Euro für ein Mobiltelefon ausgeben zu müssen macht für mich eigentlich keinen Sinn, da das Ding eh die meiste Zeit ungenutzt bei mir auf dem Schreibttisch liegt oder in der Hemdtasche steckt. Allerdings hat mir das Beispiel S5230 gezeigt, dass man bis 150 Euro keine in technischer und funktioneller Hinsicht vernüftigen Geräte erwarten darf.

    So, nun zum Backflip selbst.

    Die Hardware:

    - kapazitiver Touchscreen, Auflösung 480*800
    - Metallgehäuse
    - Akkufachdeckel aus Metall
    - Hardware-Tastatur auf der Rückseite des Telefons, die nach vorne geklappt werden kann
    - MicroUSB-Buchse für den Anschluss an das Ladegerät oder den PC
    - Klinkenbuchse für den Anschluss eines Kopfhörers oder des mitgelieferten Headsets
    - Ein/Aus-Taster
    - Kamerataster (Aktivierung der Kamera und Auslöser)
    - Tastwippe für Lautstärke etc.

    Unter dem Akkufachdeckel befinden sich:
    - oh Wunder, der Akku
    - SIM-Kartenslot (Akku muss zum Entnehmen oder Einlegen der SIM entfernt werden)
    - MicroSD-Kartenslot, der auch bei eingelegtem Akku bedient werden kann

    Beiliegendes Zubehör:
    - Akku
    - 2 GB MicroSD-Karte (zumindest bei mir)
    - Headset (Kopfhörer-Mikrofon-Kombination)
    - Ladegerät (ohne eigenes Kabel)
    - USB-Kabel für den Anschluss an das Ladegerät oder den PC
    - diverse Bildchen und bunte Zettelchen, aber kein "echtes" Handbuch


    Der Zusammenbau:

    der Akkufachdeckel befindet sich im zusammengeklappten Zustand des Mobiles sozusagen "im Inneren". Um ihn zu erreichen, muss man das Telefon also erst einmal aufklappen. Der Deckel lässt sich sehr leicht entfernen, da er mit einer Verriegelung versehen ist, die über eine Taste am Gehäuse einfach geöffnet werden kann. Der Deckel fällt einem dann schon regelrecht entgegen. Keine Panik, man muss sich wirklich sehr dusselig anstellen, um die Verriegelung unbeabsichtigt zu öffnen.
    SIM-Karte einschieben und dann den (werkseitig auf ca 30% vorgeladenen) Akku einlegen. Die Speicherkarte befindet sich in einem Slot neben der SIM-Karte und kann auch bei eingelegtem Akku leicht gewechselt werden, nachdem man einen kleinen Riegel beiseite geschoben hat.
    Das Schliessen des Akkufachdeckels gestaltet sich hingegen etwas fummeliger, das stets einer der sechs Haken nicht korrekt einrastet. Tipp: den Deckel vorsichtig auflegen und dann mit der flachen Hand einrasten.


    Inbetriebnahme:

    der Akku ist zwar werksseitig vorgeladen (ca. 30%), aber da es sich hier um eine Teilladung und um einen neuen Akku handelt, ist er noch nicht sehr standfest, d.h. ohne ihn vollständig zu laden bricht der Akku schon nach wenigen Minuten ein. Daher ist es ratsam, die ersten Gehversuche mit dem Backflip entweder mit fertig geladenem Akku oder mit angehängtem Ladegerät zu unternehmen.

    Der Bootvorgang dauert ausgesprochen lange für ein modernes Mobile, aber das ist wohl eine Konzession an den Funktionsumfang des Betriebssystems. Für die ersten 30 Sekunden sieht man nur ein weiss leuchtendes Display bevor der Android-Ladebildschirm erscheint, der einen dann ebenfalls für weitere 30 Sekunden anstrahlt.

    Da Motorola seine eigene Soße (gennant MotoBlur) über das Android gekippt hat, wird man nach dem Booten aufgefordert, entweder einen MotoBlur-Account zu erstellen oder einen schon existierenden Account anzugeben. Hier sollte man, wenn man sich nicht sicher ist, ob eine Netzverbindung besteht, die Registrierung oder Anmeldung auf einen späteren Zeitpunkt verlegen (dies wird im Dialog angeboten) und erst die Verbindungseinstellungen kontrollieren. Da ich meine SIM-Karte von meinem alten V3 bzw. dem Samsung übernommen hatte, waren die darauf gespeicherten APN's nicht funktionsfähig und ich hatte somit keinen Zugriff auf das Internet via 3G. Ich habe mir von meinem Provider die korrekten Einstellungen besorgt und die APN's entsprechend konfiguriert. Gleichzeitig habe ich auch die WiFi-Einstellungen vorgenommen, sodaß ich zu Hause und im Büro die Internetverbindungen nicht über das 3G-Netz vornehmen muss (was hier in Irland recht teuer ist, wenn man keinen Vertrag hat).

    Sobald eine Internetverbindung besteht (egal ob über 3G oder WiFi) kann man die Registrierung oder Anmeldung bei MotoBlur vornehmen, um damit den vollen Funktionsumfang des Mobiltelefons geniessen zu dürfen. Aber ehrlich gesagt, habe ich zwischen angemeldet und nicht angemeldet keinen Unterschied in den Funktionen feststellen können.


    Software, Funktionsumfang, Bedienung:

    unter der MotoBlur-Haube werkelt ein Android-System der Version 1.5, die zwar nicht mehr aktuell ist, aber das Ding telefoniert, SMSt, emailt und browst einwandfrei, sodass ich bisher kein Bedürfnis verspürt habe, das Mobile auf 2.1 zu ziehen. Witzigerweise wird für die Backflips in den USA ein automatisches Update auf 2.1 angeboten. Euro-Kunden gehen dagegen leer aus. Dieses Update-Paket kann man sich jedoch bei Motorola downloaden, aber entgegen anderslautender Infos aus dem Internet ist DRINGED davon abzuraten, dieses nur für US-Kunden vorgesehene Update auf sein deutsches Mobile aufzuspielen. Es wird danach NICHT MEHR funktionieren (selbst getestet).

    Vorhandene App's bzw. Softwarepakete (Liste nicht vollständig):

    - Bildergalerie
    - Browser
    - Camcorder
    - E-Mail
    - Google Mail
    - Google Maps
    - Google Talk
    - Kalender
    - Kamera
    - Kontakt-Feeds
    - Market
    - Messaging
    - Musik
    - MySpace
    - News
    - Quick Office
    - Rechner
    - Shazam
    - Videogalerie
    - Wecker
    - YouTube

    Viele der Nutzer werden sich für die zustäzlichen App's interessieren, die über den Android-Market bezogen werden können. Da das Backflip im Auslieferungszustand mit Andriod 1.5 ausgestattet ist, bleibt der Zugang zu den App's für Android 2.x verwehrt. Ich habe neugierdehalber mal ein bisschen im Market gestöbert, konnte aber nicht wirklich etwas finden, was mein Leben mit dem Backflip hätte bereichern können. Lediglich drei App's haben den Weg auf mein Mobile gefunden:

    - eines, mit dem ich die APN's aktivieren und deaktivieren kann, um eine unbeabsichtigte Nutzung der 3G-Dienste zu vermeiden (wie schon erwähnt, ist es ohne Vertrag hier recht teuer)
    - ein Batterymeter, welches mir den Ladezustand besser anzeigt als das kleine Icon in der Systemleiste
    - LEO-Übersetzung, da ich ab und an mal den einen oder anderen englischen Begriff nachschlagen möchte

    Das Display des Backflip ist sehr klar und hat eine automatische Helligkeitsregelung, die auch bei direkter Sonneneinstrahlung eine gute Ablesbarkeit ermöglicht. Um Strom zu sparen, dunkelt das Display bei Untätigkeit ab und schaltet etwas später auch ganz ab. Die entsprechenden Timer lassen sich den perönlichen Vorlieben anpassen. Sobald das Display abgeschaltet hat, sind alle Tasten (Soft- und Hardkeys) gesperrt. Um das Backflip dann wieder aufzuwecken, genügt ein kurzer Druck auf die Ein-/Aus-Taste, wobei sich auch hier einstellen lässt, ob man nach Reaktivierung die PIN eingeben muss oder nicht. Der Touchscreen reagiert schnell und präzise, und obwohl das 1.5er Android langsamer sein soll als das 2.1er, kann ich mich über die Reaktionszeiten nicht beschweren. Alles geht angenehm schnell und vor allem flüssig und ohne Ruckler über die Bühne.

    Das Backflip bietet auch eine Haptik-Funktion an, die einem bei jedem Taschter auf das Display oder die Softkeys eine physische Rückmeldung in Form einer kurzen Vibration bietet. Diese Haptik lässt sich leider nur für den Touchscreen aber nicht für die Softkeys deaktivieren, auch wenn einem die Einstellungsmöglichkeit dazu den Eindruck vermittelt, diese Funktion vollständig deaktiveren zu können.
    Mich stört es nicht sonderlich, aber für die Sensibelchen gibt es entsprechende App's die die Haptik völlig abschalten können.

    Ein längerer Druck auf die Ein-/Aus-Taste ruft ein Schnellmenü auf, über das man folgende Funktionen ein- oder ausschalten bzw. erreichen kann:

    - Flugmodus
    - Bluetooth
    - WiFi
    - GPS-Receiver
    - Ausschalten des Mobiles

    Die Klangqualität bei Telefonaten ist hervorragend, glasklar und ohne Klirren. Auch Musik klingt über die mitgelieferten Kopfhörer ordentlich, aber mehr erwarte ich von einem Telefon auch nicht, denn schliesslich hat es andere Stärken bzw. Prioritäten, und für hochwertigen Musikgenuss gibt es MP3-Player oder HiFi-Anlagen im Wohnzimmer.

    Die 5 Megapixel-Kamera ist zusammen mit dem LED-Blitz in der Hardwaretastatur verbaut. Im zugeklappten Modus kann man, wie gewohnt, normale Bilder knipsen oder Video-Aufnahmen machen. Ist das Mobile aufgeklappt, so macht man Bilder oder Videos von sich selbst. Die Aufnahmequalität entspricht auch hier wieder meinen Erwartungen: für ein schnelles Foto oder einen Schnappschuss völlig ausreichend, denn für alles andere habe ich meine Digitalkamera, die für diese Aufgabe ja auch gebaut ist.


    Nun zu dem, was das Backflip unter den Smarties einmalig macht: die Klapp-Tastatur.

    Im zugeklappten Zustand sieht das Backflip aus wie jedes andere dahergelaufene Smartphone, die Tastatur befindet sich auf der Rückseite des Telefons - dort, wo andere Mobiles den Akkufachdeckel haben. In dieser Position ist die Tastatur auch deaktiviert, d.h. man braucht keine Panik zu haben, dass man irgendjemandem ausversehen eine eMail oder SMS tippt, wenn man das Backflip in der Hosentasche trägt und ein bisschen mit dem Po wackelt.

    Sobald man die Tastatur nach vorne klappt liegt das Gerät quer (in diesem Moment dreht sich auch der Displayinhalt entsprechend). Die Tastatur selbst hat einen normalen Zeichensatz mit Sonderzeichen, die über eine "ALT"-Taste zu erreichen sind. Umlaute sucht man vergebens, denn die lassen sich nur aufrufen, wenn man den entsprechenden Vokal (a, o, u,) länger gedrückt hält. Dann geht ein Menue auf, aus dem man den Umlaut auswählen kann. Für Viel- und Schnellschreiber nicht gerade optimal, weshalb ich mich schon auf ae, ue, und oe verlegt habe, weil es einfach schneller geht, als in einem Menue rumzufingern.

    Die drei Softkeys sind auch auf der Tastatur vorhanden, sowie Schnellzugriffstasten für Suche, Browser und Messaging (eMail, SMS). Die Tastatur hat einen Druckpunkt der sich allerdings nicht konsequent bei allen Tasten wiederfindet. Manche Tasten sind dadurch sehr schwergängig, andere hingegen so weich, dass sie kaum eine Rückmeldung geben. Zu Beginn wurde mein Schreibfluss dadurch doch etwas gehemmt, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und die inkonsistente Druckpunktverteilung fällt kaum noch auf.
    Ich nehme an, dass dieses Problem von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein dürfte, da man es hier wohl mit Schwankungen in der Materialdicke und -verarbeitung zu tun hat.


    Touch me

    Als kleines Schmankerl und Alleinstellungsmerkmal hat sich Motorola ein nettes Feature einfallen lassen. Hardwaretastaturen haben viele Mobiles, meist irgendwie zum Rausschieben oder eben fest integriert, und da macht ein Mobile mit einer auszuklappenden Tastatur keinen großen Unterschied mehr. Das Backflip aber hat, neben der ausklappbaren Tastatur, ein zusätzliches Touchpad auf der Rückseite des Displays. Hält man das aufgeklappte Backflip zum Daumentippen in den Händen, so kann man mit dem linken oder rechten Zeigefinger, je nach Präferenz, das Touchpad betatschen, auf dem Screen rumscrollen, mit Doppelklicktouch Elemente auswählen etc. ganz so wie bei einem Touchpad am Laptop.
    Es erfordert vielleicht etwas Übung, geht aber erstaunlicherweise fast intuitv.
    Ich fand es ganz angehenm, besonders als ich im Market die ganzen App's durchgeguckt hab. Anstatt auf dem Display rumzupinseln habe ich über die Tastatur die Suchbegriffe eingegeben und dann die Ergebislisten mit dem Touchpad durchgescrollt.


    Weitere Gimmiks

    Die USB-Buchse hat eine Fassung aus Kunststoff, die während des Ladevorganges grün beleuchtet wird. Ist der Ladevorgang abgeschlossen, erlischt die Beleuchtung. Die Fassung leuchtet aber auch dann, wenn der Energievorrat zur Neige geht. So muss nicht erst das energiehungrige Display angeworfen werden, um festzustellen, dass in 10 Sekunden der Akku tot ist.

    Hängt das Backflip an PC oder Ladegerät dann kann man es im 90° Winkel aufklappen und so in eine Tischuhr verwandeln, da sich bei dieser Display-Stellung eine digitale Uhr auf dem Display breit macht, mit der Möglichkeit, das Wetter einzublenden, eine Dia-Show ablaufen zu lassen, aber auch Musik zu hören etc. (auch wenn das Wetterwidget bei mir immer Enschede anzeigt, obwohl ich Cork, Irland eingegeben habe).


    Fazit

    Durch das Metallgehäuse macht das Motorola Backflip einen sehr wertigen Eindruck, den das Gerät meiner Meinung nach auch durchaus verdient. Es wiegt daher auch ohne Akku schon ein bisschen was, was sich aber meiner Meinung nach sehr angenehm anfühlt und bequemes Telefonieren ermöglicht. Den direkten Unterschied konnte ich im Vergleich mit dem S5230 feststellen. Das Samsung war einfach ZU leicht.

    Es ist ein Android-Telefon, weshalb es sich im Funktionsumfang nur durch die Android-Version und die Motorola-eigene Oberfläche MotoBlur von anderen Androiden unterscheiden dürfte. Da das Backflip allerdings mein erstes Android ist, kann ich dazu aber auch keine definitive Aussage machen.

    Hardware-Klapptastatur und Touchpad lassen das Backflip einzigartig erscheinen, jedoch sollte Motorola gerade bei der Qualität der Tastatur etwas mehr Sorgfalt walten lassen. Ich bin kein Techniker und es mag konstruktionsbedingt sein, aber dennoch denke ich, dass Motorola hier etwas mehr Wertigkeit hätte erzeugen können.

    Das Display ist erstklassig, hat lebendige Farben, hohe Leuchtkraft und lässt sich, dank autmoatischer Helligkeitsregelung, auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut ablesen. Die Touchfunktion ist präzise und schnell, auch wenn ich kein großer Freund von Bildschirmgetatsche bin (ich hasse Fingerabdrücke auf glänzenden Oberflächen :) ).

    Durch Android 1.5 fühle ich mich in keiner Weise beeinträchtigt oder benachteiligt, was aber auch damit zu erklären ist, dass ich das Telefon hauptsächlich dazu verwende wofür ich es auch gekauft habe: zum Telefonieren und SMS'en. Und diese beiden Funktionen erfüllt es bisher zu meiner vollsten Zufriedenheit.

    Zum Thema Upgrade auf Android 2.1: es ist möglich. Es gibt im Internet diverse Anleitungen, wie man dies zu bewerkstelligen hat und wenn man diesen Anleitungen auch wirklich genau folgt, gibt es keine bösen Überraschungen. Bei Interesse könnt Ihr mir eine PN zukommen lassen und ich sage Euch dann, wie ich es gemacht habe.


    (mir) bekannte Probleme:

    die erste Serie des Backflip hatte mit thermischen Problemen zu kämpfen, die sich schon nach ein paar Minuten Benutzung sowie beim Ladevorgang bemerkbar machten. Dabei wurde das Gerät an der Stelle, an der sich die SIM-Karte befindet derart heiss, dass man sich am Akkufachdeckel durchaus die Finger hätte verbrennen können. Das Resultat war nicht nur die in meinen Augen gefährliche Hitzeentwicklung, die seltsamerweise aber nicht vom Akku ausging, denn der war erstaunlicherweise gerade mal handwarm. Die Grafik wurde streifig, weisse Pixel wie bei einem defekten LCD huschten über den Screen und im letzten Stadium der Überhitzung schaltete das Backflip in eine Reset-Loop, aus der man es nur noch durch Ziehen des Akkus und für ca. 10 Minuten abkühlen lassen rausreissen konnte.
    Ich habe daher ein bisschen im Internet gesucht und dann, einigen Hinweisen folgend, auf Android 2.1 aktualisiert, was aber auch nicht geholfen hat. Daher weiss ich jedoch, dass ein Upgrade auf 2.1 und sogar eventuell auf 2.3 möglich ist (auch wenn zu dem Zeitpunkt die 2.3 für das Backflip noch in einer Alpha-Phase war).
    Da das Backflip noch in der Herstellergarantie war, habe ich mich mit Motorola in Verbindung gesetzt und konnte das Mobile dann zur technischen Nachprüfung einsenden. Ein paar Tage später kam es mit ausgetauschtem Board zurück. Seitdem sind die Probleme nicht mehr aufgetreten. Der Akku wird beim Laden zwar weiterhin warm, aber das ist normal. Auch während der Benutzung wird es etwas warm, aber ich hatte es bei der ersten Einrichtung für 40 Minuten ununterbrochen in Gebrauch ohne dass mir die Temperatur Sorgen bereitet hätte.

    Mein Tip daher: wenn Ihr das Ding gerade erst gekauft habt, dann hängt es an's Ladegerät. Sollte Euer Backflip von diesem Problem betroffen sein, so werdet Ihr das nach ca. 10 Minuten feststellen, wenn die Temperatur im Bereich der SIM-Karte bzw. im Bereich um die Y-Taste auf der Tastatur sehr schnell ansteigt und regelrecht heiss wird (mehr als handwarm).

    Nachtrag zur Akkulaufzeit:

    Bei intensiver Nutzung mit allem eingeschalteten Schnickschnack hält der Akku ein bis zwei Tage, aber eher einen Tag. Geht man etwas sparsamer mit dem Energievorrat um (3G abgeschaltet, kein GPS und viel Standby), dann reicht der Akku auch locker 5 Tage, bevor die USB-Buchse Leuchtsignale abgibt.

    Viel Spaß mit dem Backflip!
     
    #1 cpt_wiba, 28. Juni 2011
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juni 2011
  2. bigthing

    bigthing VIP Mitglied

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    :respekt:Woww netter umfangreicher Bericht. ;-)
    :respekt:
    Nu steht fest mein zweit Handy wird ein Backflip!
    Danke!
     
  3. Protector

    Protector VIP Mitglied

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    Interessanter Testbericht :) Vorallem, weil es das Gerät ja schon eine Weile gibt. Danke dafür auf jedenfall :) War sehr schön zu lesen.

    Kommen wir mal zu Motoblur. Der Unterschied zwischen aktiv und nicht aktiv liegt, darin, wo zb deine Kontaktdaten gespeichert werden. Bei aktiviertem Motoblur werden diese irgendwo auf dem Motoserver gesichert. Wo, tjoar, dass ist eine gute Frage. Weiß niemand.

    Wenn man jedoch das Motoblursetup überspringt, werden die Kontakt und Kalenderdaten im GOOGLE Konto gespeichert, von wo auch man vom Browser auf dem Desktop zugreifen kann. Es sei denn natürlich, beim Backflip ist das anders :fresse Aber bei den "neueren" Motoblurgeräten ist das so.

    Das Problem an der Sache ansich ist aber: Selbst wenn man Motoblur überspringt, sieht man alles was mit Motoblur zu tun hat. Hier könnte Motorola sicher nachbessern, denn was bringt einem Motoblur, wenn man es eh nicht nutzen will. Hier sollte dann der User gefragt werden, ob man Motoblur direkt entfernen lassen will.

    Mir ist durchaus bewusst, dass sowas technisch sehr aufwendig ist, aber das wäre doch mal was :)

    Ansonsten: Echt klasse.

    PS: Es gibt aber zumindest für die EU-Blackflips Custom Roms mit Android 2.1. Ob es sich lohnt, muss man schauen.
     
  4. cpt_wiba

    cpt_wiba Neues Mitglied

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    Danke!
    Es freut mich, dass der Beitrag gefällt. Schliesslich habe ich schon sehr viel Nutzen aus diesem Forum ziehen können, konnte mich bisher aber nicht mit einem "sinnvollen" Beitrag revanchieren.

    Was die 2.1er Updates angeht: ich hatte ja geschrieben, dass ich mein Backflip mit einem 2.1er ROM versehen hatte, welches kein original Motorola war. Man muss halt nur im Netz ein bisschen suchen und gesunden Menschenverstand walten lassen, um seriöse von unseriösen "Angeboten" zu trennen. Es gibt einige hervorragende und mit viel Mühe und Sorgfalt verfasste Anleitungen, wie man ein custom ROM auf's Backflip kriegt.

    Wie gesagt, ich hatte die 2.1er Version drauf und fand keinen Vorteil gegenüber der 1.5er, die ich im Moment noch (wieder) drauf hab, nur dass halt der Market die aktuellen App's führt. Für jemanden, der halbwegs aktuell sein möchte: man kann das Backflip auf 2.1 upgraden, und laut Informationen aus dem Internet ist es wohl auch 2.3-fähig. Nur gab es halt vor etlichen Wochen, als ich das Upgrade gemacht hatte, noch kein stabiles 2.3er custom ROM.
     
  5. Protector

    Protector VIP Mitglied

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    Naja, du kannst ja auch, wenn du willst natürlich, schreiben WO man ein stabiles 2.1er Rom herbekommt :) Oder ein seriöses. Aber jetzt sag nich android-hilfe :fresse Bitte ne andere Quelle lol...
     
  6. cpt_wiba

    cpt_wiba Neues Mitglied

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    Ich schau mal, ob ich noch die Quellen beisammen kriege, die ich verwendet habe. Nein, android-hilfe fand ich nicht wirklich hilfreich. In deren Foren findet man nur unzsammenhängendes Gequake, auch wenn ich zugeben muss, dass ich einigen Querverweisen dort gefolgt bin, um letztendlich zum Ziel zu kommen.

    --- Edit ---

    Btw. weiss jemand, ob es für das Backflip sowas wie Service Codes gibt (diese *#*bla*-Dinger), oder ist sowas bei Android-Telefonen hinfällig?
     
  7. cpt_wiba

    cpt_wiba Neues Mitglied

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    Nachtrag: habe das Backflip letztes Wochenende auf 2.1 geupdated. Die Anleitung dazu habe ich auf Android Guru gefunden. Als custom ROM habe ich das j_r0d preclair 1.6 verwendet. Das Update ging total einfach und recht schnell, auch wenn in der Anleitung ein kleiner Fehler bei chmod zu finden ist.

    Der Grund für das Update: bei eingehenden Anrufen dauerte es durchaus bis zu 20 Sekunden, bis das Display auf Touch reagierte. Bis man dann endlich den Anruf "freigewischt" hatte, war schon längst die Mailbox dran. Mit dem 2.1er Update ist das kein Problem mehr. Das Display reagiert sofort und präzise. Zudem hat sich meiner Meinung nach auch die Akkulaufzeit ein wenig verbessert.

    Multitouch und Overclocking habe ich nicht installiert, weil ich das Gerät nicht gleich frittieren will :D
     
  8. Protector

    Protector VIP Mitglied

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    Naja, mit Multitouch frittierst du das Gerät ja nicht gleich. Auch nicht gleich mit Overclocking, da man hier erstmal schauen muss, wie weit überhaupt das Maximum ist :) Und dann kann man einen vernüftigen Mittelweg finden.
     
  9. bigthing

    bigthing VIP Mitglied

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    So nun bin ich auch im Besitz eines MB 300 Backflip, ein handliches schickes Gerät.
    Das Gerät ist noch jungfräulich - was bald geändert wird.
    Positiv fällt mir auf: der Weckermodus, einfach halbaufklappen und schon ist das Handy ein Wecker.
    Negativ: das recht hohe Gewicht - kommt vom Ziegelsteinartigen Akku.
    Werde weiter Berichten.
    Update1:
    So das We mit das Gerät mit Android 1.50 verbracht. Naja Telefonieren geht, aber meine normalen Apps wollen alle 2.1 minimum.
    Also werd ich das mal draufziehen.
    Akku hat das ganze WE durchgehalten, nicht schlecht. Gross genug ist er ja.
     
    #9 bigthing, 16. Nov. 2011
    Zuletzt bearbeitet: 20. Nov. 2011
  10. cpt_wiba

    cpt_wiba Neues Mitglied

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    Das Gewicht resultiert nicht nur aus dem Akku, sondern auch aus dem Metallgehäuse. Ich finde das Gewicht sehr angenehm - dadurch fühlt sich das Mobile wertiger an, als die Vollplastik-Konkurrenz, und auch beim Telefonieren empfinde ich das Mehrgewicht als komfortabel.
     
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